Am letzten Samstag habe ich wieder mal mit Lust und Laune an neuen möglichen LaSchoggi-Sorten herumexperimentiert. Herausgekommen sind die verschiedenen «Prototypen» auf dem untenstehenden Foto..
Zwischen diesen ersten Ideen bis zum Entscheid, eine neue Sorte ins Sortiment aufzunehmen, besteht jeweils ein langer Weg. Der erste Schritt ist natürlich ein erstes Kosten. Hier mein Degustationsbericht...
Zuerst vielleicht die Kriterien, die ich für die Entscheidung anlege, ob eine Sorte in die zweiten Entwicklungsphase kommt:
Die neue Sorte muss zur LaSchoggi-Philosophie passen. Das bedeutet: der «Star» in jeder LaSchoggi-Tafel ist immer die wunderbare Kakaobohne und ihr herrlicher Geschmack. Dieser darf von der Sortenzugabe nicht «übertrumpft» werden.
Im Mund muss ein Geschmackserlebnis entstehen. Die Kombination Schokolade + Zutat(en) darf die Sinne nicht «kalt» lassen – sondern soll ein Wow-Erlebnis bewirken. Das muss nicht immer ein «Knaller» sein, sondern darf gerne auch ganz fein und subtil oder erst im im Verlauf/Nachgang des Genusses im Mund stattfinden. Aber es darf einen nicht gleichgültig lssen!
Und nicht zuletzt muss es mir selber schmecken. Denn ich möchte ja nicht in Zukunft viele Stunden damit verbringen, eine Schokolade zu machen, die ich selber nicht gerne «schnause»...;-))
(Was zu diesem Zeitpunkt noch kein Kriterium ist – das kommt erst bei den nächsten Entwicklungsschritten: ob sich die Sorte auch tatsächlich in Serie produzieren lässt.)
Und das sind die Resultate der ersten Degustation:
Auf dem Foto obere Reihe von links nach rechts (1-4) und untere Reihe von links nach rechts (5-8):
Orangen-Bouquet: Absolut top! Erfüllt alle oben erwähnten Kriterien. Eine Hammer-Kombination! Und durch das verwendete, 100% natürliche, in der Schokolade verrührte ätherische Orangenöl (das eigentlich die Öberfläche «zerstört») erhält jede Tafel erst noch ein einzigartiges und optisch attraktives Deko-Motiv...
Getrocknete Rosenblätter: Darauf hatte ich mich eigentlich besonders gefreut – funktioniert aber leider nicht. Der Duft in der Nase ist zwar betörend, aber im Gaumen vermögen die Rosenblätter gegen den Kakaogeschmack nicht zu bestehen. Schade!
Schwarzes und rotes Hawaii-Salz: Die Kombination «LaSchoggi + Salz» wird häufig von den Kund/innen gewünscht und ich habe diesbezüglich schon mehrere Versuche mit verschiedenen Salzsorten gemacht. Keine hatte mich bisher überzeugt. Bei diesen Hawaii-Salzen ist das nun anders und könnte mir gut vorstellen, dass daraus was Schönes wird. Diese Sorte kommt jedenfalls in die zweite Runde...
Caramel / Caramel + Salz: Auch diese Kombination wird von Kundenseite oft gewünscht. Mein Fazit: Caramel alleine ergibt mit der LaSchoggi keine geschmackliche Tiefe im Gaumen. Die Kombination Caramel + schwarzes Hawaii-Salz dagegen hat einen echten geschmacklichen Reiz und kommt in die zweite Runde...
Getrocknete Lavendelblüten: Zugegeben, Lavendel provoziert und scheidet die Geschmäcker. Für die einen ist es der Geschmack von «Grossmutters Mottenkugeln» und kommt als Aroma in Lebensmitteln nicht in Frage – andere stehen voll darauf. Deshalb ist jetzt schon eines sicher: diese Sorte würde bestimmt nicht «Everybody's Darling». Ich persönlich liebe Lavendel auch im Gaumen! Und so haben mir diese Prototypen auch sehr gut geschmeckt. Die reinen Blüten sind mir allerdings happtisch zu «grobschlächtig». Im Mund. überzeugt hat mich aber die mit ätherischem Öl verfeinerte Variante – und diese kommt deshalb in die zweite Runde...
Schokoladen-Pfeffer: Rein verbal natürlich eine eigentlich logische Kombination..;-) In der Realität bin ich mir noch nicht so sicher. Im Mund spüre ich das Geschmackspotenzial – aber vielleicht war ich beim ersten «Wurf» noch zu zaghaft in der Dosierung. Deshalb werde ich diese Sorte mit Fragezeichen in die zweite Runde mitnehmen...
24 Monate gereifter Parmesan: Zugegeben, eine völlig schräge Kombination mit Schokolade. Ein kürzlicher Hinweis eines Freundes hat mich auf die Idee gebracht, meine Schoggi mal mit Käse zu kombinieren. Vor diesem Experiment habe ich nicht so richtig daran geglaubt, dass dies funktionieren könnte. Aber jetzt muss ich sagen: das hat seinen Reiz! Allerdings nicht mit Parmesan! Obwohl er einer meiner Lieblingskäse ist und nie in meiner Küche fehlen darf, ist er für mich auf meiner Schoggi zu – hmmm, wie soll ich sagen – eigenwillig. Kommt deshalb (leider) nicht in Frage. Dafür aber der andere Käse, den ich ausprobiert habe...
24 Monate gereifter Schweizer Hobelkäse: Jemand hat auf Facebook geschrieben, schon alleine beim Lesen dieser Kombination seien ihr die Gesichtszüge entgleist...;-)) Hmmm, ging mir zuerst auch so... Aber nun beim Degustieren: phoaaahh, ich war echt überrascht! Das Zartbittersüsse der Schokolade und das Urchig-Salzig-«Räse» des alten, trockenen Hobelkäses bekommt in der Kombination im Gaumen eine reizvolle, mundende, exotische Raffinesse, die es mir verbietet, diese Variante nicht in die zweite Runde mitzunehmen...
So, das war mein Bericht der ersten Degustationsrunde... Als nächstes werde ich in der zweiten Runde die ausgewählten Sorten verfeinern und in sich mit verschiedenen Zutatenmengen, -Aufbereitungen, -Verarbeitungen usw. «pröbeln»... Und ich werde in diesem Blog über den weiten Verlauf der Sorten-Evaluation berichten...
Comments