801231913652805 Symphonie du Chocolat – ein (vielleicht weltweit) einzigartiges Projekt...
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  • Bruno Blum

Symphonie du Chocolat – ein (vielleicht weltweit) einzigartiges Projekt...




Am 10 September 2023 war es soweit: nach monatelangem Teamwork war im Beisein von 140 geladenen Gästen in der Kirche des Kapuzinerklosters Solothurn die feierliche Vernissage der «Symphonie du Chocolat» – ein (vielleicht weltweit) einzigartiges Projekt des Stadtorchesters Solothurn zusammen mit La Schoggi.


Genau genommen war die Corona-Krise der Auslöser für dieses Projekt. Denn die aufgezwungene Pause im Kulturbetrieb der ganzen Schweiz hatte beim Stadtorchester Solothurn eine beunruhigende finanzielle Situation hinterlassen. Der Zufall wollte es, dass der umtriebige Patron und Gastgeber der Institution Kapuzinerkloster Solothurn, Urs Bucher, im Spätherbst 2022 in der LaSchoggi-Werkstatt zu Besuch war. Und kurz vorher hatte ihm die Präsidentin des Stadtorchesters, Bettina Brand, von der misslichen Situation erzählt.


Als ich Urs während seines Werkstatt-Besuches erzählte, dass ich meine Schoggi nach einem Klang im Ohr/Hirn «komponiert» hatte (hier mehr dazu) und ich jede meiner fünf Zutaten einem Musik-Instrument zuordne, hat der Schnelldenker Urs rasch 1 und 1 zusammengezählt und zu einem gemeinsamen Brainstorming eingeladen. Die Idee der «Symphonie du Chocolat» war geboren...


Die entstand aus der Tatsache, dass Schokolade (resp. vor allem die Kakaobutter) aus einer Kristallstruktur besteht. Und man weiss ja, dass sich kristalline Materie durch Klänge in ihrer Zusammensetzung beeinflussen lassen. (Siehe dazu zum Beispiel das Standardwerk «Nada Brama – die Welt ist Klang» von Joachim-Ernst Berendt). Also – sagten wir uns – müsste sich doch auch Schokolade von klassischer Musik «beeinflussen» lassen, wenn sie von Musikern live bespielt wird. Gesagt, getan!


Die Komponistin Johanna Kulke wurde beauftragt, mit den fünf Instrumenten in meiner Schoggi ein Werk zu komponieren: Violone (Kakaobohnen aus Kolumbien), Cello (Kakaobohnen aus Madagascar), Fagott (Kokosblütenzucker), Oboe (unraffinierter Vollrohrzucker) und Triangel (Birkenzucker) zu komponieren. Gleichzeitig entwickelten wir die «Story» dieses Projektes, mit dem Bettina und Urs auf die Sponsorensuche gehen konnten. Ziel war es, passend zur offiziellen Solothurner Zahl 11, elf Sponsoren zu finden, die bereit waren, das Stadtorchester Solothurn mit je 5'000 Franken zu unterstützen. Als «Gegenleistung» würden sie zwei Tafeln der «musik-bespielten» Schoggi erhalten. Streng limitiert und nummeriert auf 22 Exemplare (2 x 11 Tafeln)...


Und tatsächlich: elf Unternehmen aus Solothurn und Umgebung liessen sich für diese Idee begeistern! Ist es nicht einfach wunderbar, dass es solche Unternehmer/innen gibt?


Am 25. August 2023 war endlich soweit: Fünf Musiker/innen des Stadtorchesters bespielten in der LaSchoggi-Werkstatt eine stunde lang die flüssige Schokolade mit der Symphonie von Johanna, damit diese die Klänge in sich aufnehmen konnte. Und auch während ich die Schoggi-Tafeln machte, wurden sie von der Live-Musik bespielt. Ein ganz besonderes, wunderbares Erlebnis auch für mich, beim Schoggimachen von wunderbarer Live-Musik begleitet zu werden...


«Und wie ist das Resultat?», werden Sie sich vermutlich jetzt fragen. Nun, es ist tatsächlich so, dass die Musik-Bespielung die Schoggi verändert hat! Sie wurde weicher, sämiger und im Geschmack auch milder. Das bedeutet: sie weist weniger typische Zartbitternoten auf, als die Original-LaSchoggi. Und auch die Textur ist anders, als bei meiner «normalen» Schoggi, die Kristallisation der Oberfläche (Rückseite) hat sich verändert. Wobei ich bei diesem Punkt nicht sagen kann, ob die Musik der Grund war – oder der Umstand, dass die vielen Personen die Raumtemperatur so erhöht haben, dass es sich auf die Schokolade auswirkte


Wurde dadurch La Schoggi «besser»? Mein Urteil lautet: sie wurde anders... Aber durch die sanfte Musik wurde auch die Schoggi «sanfter». Für mich zu sanft – die «Musik-Schoggi» hat weniger geschmackliches Profil, als meine Original-Schoggi. Und mir fehlt die feine, aber dennoch markante Zartbitternote, die La Schoggi in Kombination mit dem wunderbaren Kakaogeschmack aus- und besonders macht.


Ein einzigartiges, inspierendes und wunderbares Projekt hat mit der heutigen Vernissage im Kapuzinerkloster seinen wunderschönen Abschluss gefunden. Es war ein grosser Aufwand für alle Beteiligten – aber es hat sich gelohnt. Das tolle Teamwork, die schönen Erfahrungen und letztendlich die Feststellung, dass «Nada Brama» auch für Schoggi gilt, werden unvergesslich bleiben...


Hier noch drei interessante Links zum Projekt:

  1. Möchtet Ihr zuschauen, wie die Musik-Schoggi gemacht wurde? Die gesamte Live-Bespielung und die Tafel-Herstellung wurde live für die Sponsoren auf Youtube übertragen. Hier der Link zu dieser Live-Übertragung

  2. Viele Infos und die Projekt-Broschüre zum Durchblättern auf der Website des Stadtorchesters Solothurn: Hier der Link

  3. Hier einige Impressionen von der feierlichen Vernissage und dem anschliessenden gemütlichen, kulinarisch wunderbaren und musikalisch stilvoll umrahmten Apéro im Klostergarten: Hier geht's zur Foto-Galerie




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